FAQ - Häufige Fragen

Was ist Legasthenie?

Legasthenie bzw. Lese- und Rechtschreibstörung bezeichnet eine umschriebene Störung im Erlernen der Schriftsprache, die nicht durch eine allgemeine Beeinträchtigung der geistigen Entwicklungs-, Milieu- oder Unterrichtsbedingungen erklärt werden kann. Da die Lese- und Rechtschreibstörung von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als schulische Entwicklungsstörung anerkannt ist und im Diagnoseklassifikationssystem ICD-10 steht, sind sowohl die Lesestörung als auch die Rechtschreibstörung medizinische Diagnosen.

Mögliche Anzeichen einer Legasthenie

  • auffallend große Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben
  • sehr langsames, fehlerhaftes Lesen
  • Auslassen von Buchstaben oder Silben
  • Buchstaben können kaum zu Wörtern zusammengezogen werden
  • Schwierigkeiten im Erinnern von Reihenfolgen
  • undeutliche, verwaschene Aussprache
  • Wörter im Text werden oft aus dem Sinnzusammenhang erraten
  • für Schreibarbeiten wird überdurchschnittlich lange gebraucht
  • Probleme beim Abschreiben von der Tafel
  • Probleme beim Niederschreiben von Gehörtem
  • häufige Verwechslung ähnlicher Wörter und Buchstaben
  • häufige Verwechslung der Buchstabenfolgen

Was ist Dyskalkulie?

Unter Dyskalkulie bzw. Rechenstörung versteht man die Beeinträchtigung von Rechenfertigkeiten, die nicht durch eine allgemeine Intelligenzminderung oder eine eindeutig unangemessene Beschulung erklärbar sind. Das Defizit betrifft die Beherrschung grundlegender Rechenfertigkeiten wie Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division, weniger die höheren mathematischen Fertigkeiten, die für Algebra, Trigonometrie, Geometrie und Differential- sowie Integralrechnung benötigt werden. Da die Rechenstörung von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als schulische Entwicklungsstörung anerkannt ist und im Diagnose-klassifikationssystem ICD-10 steht, ist die Rechenstörung eine medizinische Diagnose.

Mögliche Anzeichen einer Dyskalkulie sind:

  • Auffallend große Schwierigkeiten beim Rechnen
  • Das Kind hat keine Vorstellung von Mengen und Größen
  • Es zählt immer wieder neu ab
  • Berechnungen benötigen viel Zeit
  • Transferleistungen sind nicht möglich
  • Geübtes und Zwischenergebnisse werden schnell wieder vergessen
  • keine Verbesserung durch ständiges Üben
  • Rechenfehler werden nicht erkannt
  • Duldung widersprüchlicher Ergebnisse nebeneinander
  • Textaufgaben werden nicht verstanden

Was ist Lerntherapie?

In einer Lerntherapie bekommen Kinder mit einer Lese-Rechtschreibstörung (LRS) oder Rechenstörung (Dyskalkulie) eine individuelle Förderung. Die Lerntherapie richtet sich nicht nach dem Schulstoff, sondern nach den Fähigkeiten des Kindes. Deshalb wird zu Beginn immer eine Förderdiagnostik durchgeführt. Was kann das Kind schon? Ausgehend von diesem Ist-Stand wird ein Therapieplan entworfen, um die Fähigkeiten im Lesen, Schreiben oder Rechen nach und nach aufzubauen. Dabei wird die gesamte Situation des Kindes berücksichtigt: seine Stärken und Schwächen, seine Persönlichkeit und sein Lernstil. Damit die Lerntherapie so individuell auf jedes Kind angepasst sein kann, findet sie meist als Einzeltherapie statt.

Was ist der Unterschied zwischen Nachhilfe und Lerntherapie?

Das Ziel von Nachhilfe ist es, den Schulstoff zu wiederholen und zu festigen. Außerdem wird das Kind auf Klassenarbeiten vorbereitet, um möglichst gute Noten zu erreichen. Manchmal wird bei Hausaufgaben geholfen oder etwas erklärt, was das Kind in der Schule nicht richtig verstanden hat. Das heißt, Nachhilfe orientiert sich am Schulstoff.

Lerntherapie hingegen orientiert sich nicht am Schulstoff, sondern am aktuellen Stand des Kindes. Es wird auf die vorhandenen Fähigkeiten aufgebaut. Es kann also gut sein, dass ein Drittklässler in der Lerntherapie übt, alle Laute eines Wortes zu hören und beim Schreiben keinen zu vergessen – auch wenn das nicht Stoff der dritten Klasse ist.

Nachhilfe kann jedes Kind erhalten, egal, ob langfristig oder nur für kurze Zeit (z.B. als Prüfungsvorbereitung). Lerntherapie ist eine spezielle Therapie für Kinder mit Lese-Rechtschreib-Störung oder Rechenstörung. Sie ist in der Regel langfristig angelegt, da die Lernfortschritte bei Kindern mit LRS oder Dyskalkulie Zeit brauchen. Ein weiterer Unterschied ist die Ausbildung: Nachhilfe wird von verschiedenen Personen gegeben, vom Studenten bis zum Rentner, mit oder ohne pädagogischen Hintergrund. Lerntherapeut haben häufig einen pädagogischen Hintergrund und eine lerntherapeutische Weiterbildung oder ein Studium absolviert.

Wie oft sollte mein Kind zur Lerntherapie gehen?

In der Regel findet die Lerntherapie einmal pro Woche statt. Es ist wichtig, dass Ihr Kind regelmäßig zur Lerntherapie geht, um Fortschritte zu machen. Viele Lerntherapeut geben auch Übungen mit nach Hause, damit das Kind mehrmals in der Woche übt. Wenn es aus irgendwelchen Gründen nicht möglich ist, daheim zu üben oder wenn das Kind intensiv gefördert werden soll, kann die Lerntherapie auch zweimal pro Woche stattfinden.

Wie lange braucht mein Kind die Lerntherapie?

Diese Frage interessiert Eltern natürlich sehr oft am Anfang der Lerntherapie. Allerdings lässt sie sich sehr schwer beantworten – wie schnell ein Kind lernt, kann man nicht vorhersagen.

Nach der Diagnostik kenne ich den aktuellen Stand des Kindes und kann sehen, wie groß der Unterschied zur Klassennorm ist. Ich sehe also, was das Kind jetzt gerade kann und weiß, was in seiner Klassenstufe eigentlich erwartet wird. Wie lange es dauern wird, bis ein Kind „aufgeholt“ hat, lässt sich trotzdem nicht sagen. Lernen passiert nicht gleichmäßig – manchmal macht ein Kind unglaublich schnell Lernfortschritte, dann wieder scheint es eine Zeit lang nicht weiter zu gehen.

Lerntherapie ist kein Sprint, es ist ein Marathon! Geben Sie Ihrem Kind Zeit zum Lernen und stellen Sie sich darauf ein, dass die Lerntherapie ein oder zwei Jahre dauern wird. Dabei gilt: je früher eine Lerntherapie beginnt, desto besser.

Bekomme ich Lerntherapie auch auf Rezept?

Nein, da die gesetzlichen Krankenkassen Lerntherapie nicht bezahlen, ist das nicht möglich. Es gibt Logopäd:innen und Ergotherapeut:innen, die bei Kindern mit Sprach- oder Wahrnehmungsproblemen auch am Lesen, Schreiben oder Rechnen arbeiten. Eine reine Lerntherapie auf Rezept gibt es aber nicht.

Sind die Kosten für eine Lerntherapie steuerlich absetzbar?

Ja, es ist möglich, die Kosten als außergewöhnliche Belastung geltend zu machen. Dazu ist in der Regel eine medizinische Diagnose nötig, die vor Beginn der Lerntherapie gestellt wird. Fragen Sie am besten bei Ihrem Finanzamt nach, welcher Nachweis benötigt wird.

Sprechen Sie mich bei Fragen gerne an:

Tel: +49 160 3511 354 oder info@michaela-zieglmeier.de

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